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BVSE besorgt: Vermüllte Altkleidercontainer spitzen Lage für Textilrecycler zu

21.04.2020

Das bisher kostenfreie hochwertige System des Alttextilkreislaufs steht kurz vordem Kollaps, warnt der Vorstand im bvse-Fachverband Textilrecycling. IndieserSituation appelliert die Branche an die Solidarität ihrer Vertragspartner.
In das Entsorgungsverhalten der Bürger hat sich in den letzten Corona-bestimmten Wochen eine für den Fachvorstand Textilrecycling im bvse besorg-niserregende Fehlentwicklungetabliert. Die Situation, dass Kleiderspenden unddarüber hinaus textilfremde Abfälle neben die Altkleider-Container gestellt werdenund die Plätze regelrecht vermüllen, hat sich extrem verschärft.
„Wir verstehen, dass die Bürger die Ausgangsbeschränkungen genutzt haben,um Frühjahrsputz zu machen-aber: Lassen Sie wenn möglich Ihre Kleidersäckenoch zu Hause. Auf keinen Fall dürfen Kleidersäcke neben die Container gestelltwerden. Sollten Container überfüllt oder verschlossen sein, nehmen Sie die aus-gemusterte Bekleidung und Schuhe wieder mit nach Hause und werfen diese zueinem späteren Zeitpunkt ein“, appelliert der bvse-Vizepräsident und Vorsitzendedes bvse-Fachverbands Textilrecycling, Martin Wittmann, daher noch einmaleindringlich an die Bevölkerung.
Sonst verschmutzen die Altkleider, werden nass und sind in der Konsequenz füreine weitere Verwendung unbrauchbar. Danach können sie nur noch in die Ver-brennung gegeben werden.
„Für unsere Sammelunternehmen bedeutet dies einen doppelten Verlust. Wert-volle Textilien gehen verloren und es entstehen enorme Zusatzkosten, da dieunbrauchbar gewordenen Altkleider von unseren Unternehmen kostenpflichtigentsorgt werden müssen. Das ist weder umweltfreundlich, noch wirtschaftlich“,betont Wittmann.
Die Altkleidercontainer sind ausschließlich für Altkleider vorgesehen. Dennochlanden zunehmend textilfremde Abfälle in den Containern.
An die Kommunen richten die Vorstandsmitglieder des bvse-Fachverbands Textil-recycling deshalb die Bitte, möglichst kurzfristig kostenfreie Entsorgungsmöglich-keiten für Störstoffe, die von den Verbrauchern in und um die Altkleidercontainer-plätze herum „abgelagert“ werden, bereit zu stellen.

Die Geschäftsgrundlage der Branchenbetriebe hat sich nach Vertragsabschlussschwerwiegend und unverschuldet durch die Corona-Krise verändert. Seit Wo-chen gibt es durch die Schließung der weltweiten Alttextilmärkte keinerlei Mög-lichkeiten mehr, Erträge zur Finanzierung der Recycling-und Entsorgungskostenzu erzielen. So geraten immer mehr Sammlerin finanzielle Schieflage und kön-nen ohne Hilfe von Dritten ihrer Sammlerpflicht kaum noch nachkommen. Auchdas Erreichen der begrenzten Lagerkapazität für Sammelware führt unabdingbarzur Einstellung von Sammlungen und somit zum Abzug oder Sperrung von Alt-kleidercontainern in vielen Regionen.
„Nur mit fairen und wirtschaftsverträglichen Lösungen kann die Alttextilbranchejetzt mit ihren Vertragspartnern die Krise gemeinsam überstehen, dazu gehörendie Einstellung von Vergütungen an die Kommunen sowie dieBefreiung vonMietzahlungen für die gewerblichen Altkleidercontainer“, macht bvse-Vizepräsident Martin Wittmann deutlich.
„Darüber hinaus muss bei künftigen Ausschreibungen der Sammlung von Alttexti-lien für die Entsorgung der ungewollten Störstoffe dringend eine Kostenübernah-me durch die kommunalen Auftraggeber enthalten sein“, fordert der bvse-Fachverband: „denn wir sammeln Altkleider und nicht Restmüll. Dafür sind wirnicht zuständig und wir können die Kosten der Verwertung nicht mehr tragen.“

 

Quelle & Bild: www.bvse.de